Kunstwerke

Beschreibung der Kirche.
Das Äußere ist schlicht: ein längsrechteckiges quaderförmiges Langhaus mit einem etwas eingezogenen, ebenfalls quaderförmigen Choranbau und einem hohen, spitzgiebeligen Satteldach. Kennzeichnendes Merkmal der Kirche ist der spitze Dachreiter, das Einberger Wahrzeichen. An der Westseite führt eine moderne breite Treppe von außen zur unteren Empore. Das Mauerwerk mit seinen großen Quadern rührt in seiner jetzigen Form von der letzten Restaurierung her, stammt aber im Kern z.T. noch aus der Zeit um 1200 und in den oberen Partien aus dem 17. Jh.

Der Innenraum ist gekennzeichnet durch den Gegensatz zwischen der hohen Kastenform des Schiffes, die durch zwei Emporen übereinander an der Nord- und Westwand verstellt und von moderner Künstlerhand ausgestaltet ist, und dem niedrigen gotischen Chor mit einem Kreuzrippengewölbe, das fast bis zum Boden hinabreicht, und mit der originalen, gotischen Wandbemalung. Ein schief und unregelmäßig in die Ostwand des Schiffes eingeschnittener Spitzbogen bildet den Übergang zum Chor. Die heutige Form des Bogens stammt nicht aus der Zeit nach 1400 (Bau des Chorgewölbes), sondern wohl aus der Zeit der Emporeneinbauten, ablesbar an der gotischen Bemalung. Den ursprünglichen Chorbogen muß man sich kleiner, enger vorstellen.

kirche alt02Das Chorgewölbe hat einfache, abgefaste und leicht gekehlte Bandrippen und einen noch romanischen Schlußstein mit dem einprägsamen Bild Christi. Von hohem Interesse ist die (1946 freigelegte) spätgotische Ausmalung. Deutlich sind zwei verschiedene Entstehungszeiten zu unterscheideen: Zur ersten nach dem Brande nach 1400 gehören die Weihekreuze und die Dekorationsmalerei der oberen Wandhälfte mit dem Dreipaßbogenfries und Lilienmuster, zur zweiten in der 2. Hälfte des 15. Jh. Die Dekoration in der unteren Wandhälfte mit Vorhängen in leicht gemalten, brüchigen Knitterfalten und dem in primitiver Perspektive gegebenen Gittermuster (zwei uralte, bis in die frühe Romantik zurückreichende Motive), weiterhin mit den Aposteln, die auf einen Streifen Erde stehen, den Sternen und den vier Evangelistensymbolen in den Gewölbefeldern.

Der Maler der zweiten Phase nahm z.T. Rücksicht auf das Vorhandene (der mittlere Apostel auf der rechten Wand z.B. sitzt in origineller Weise auf dem älteren Weihekreuz), z.T. übermalte er es. Dargestellt sind bzw. waren die 12 Apostel: je 5 an den Längswänden (links leider fast bis zur Unkenntlichkeit zerstört), rechts Johannes mit dem Kelch, Bartholomäus mit dem Messer, Jakobus der Jüngere mit der Walkerkeule, Simon mit der Säge (im Nimbus fälschlich als Judas bezeichnet), Judas Thaddäus mit dem Beil; die beiden fehlenden Apostel waren zusammen mit Maria an der Altarwand gemalt. Von besonderer Qualität sind die 4 Evangelistensymbole am Gewölbe, die geschickt den dreieckigen Feldern angepaßt sind und in ihren energischen Bewegungsmotiven und ihrer ornamentalen Wiedergabe an heraldische Wappentiere erinnern.
Am Chorbogen steht der Renaissance – Taufstein von 1598, ein Erinnerungsstück an diekirche_alt01.jpg erste protestantische Zeit in Einberg. Das mehrfach abgestufte, reich profilierte und mit stilisierten Palmettenblättern belegte Becken wird getragen von einem gedrungenen Balustersäulchen mit Bodenplatte, bauchiger Schwellung, Akanthusblättern und Kompositkapitell. Über den Ecken der Bodenplatte klettern zwei nackte Putten an dem Säulchen herum und halten sich an einem Haltering fest – ein typisches Werk deutscher Renaissance-Steinmetzkunst, das Motive des Formenschatzes der italienischen Renaissance- und der antiken Architektur zum bloßen Ornament spielerisch mit derber Sinnenfreude umdeutet. Eine wahrscheinlich vorhandene symbolische Beziehung zum Taufmotiv ist uns heute unbekannt.

Die neue Ausmalung im Langhaus.
Nach der Restaurierung 1946 wurde im Langhaus 1952 (Entwurf 1951) der Versuch gewagt, mit einheitlicher Thematik den gesamten Raum in moderner Farben- und Formensprache durch Malereien zeitgemäß auszugestalten. Hierfür wurde 1951 vom Bayer. Landesamt für Denkmalpflege und vom Bayer. Kultusministerium ein Wettbewerb durchgeführt (Jury Kultusminister Dr. J. Schwalber, Karl Caspar, J. Henselmann, J. Wackerle u.a.), in dem der Münchner Kunstmaler Rudolf Büder ersten Preis und Ausführung zugesprochen erhielt. Als Malflächen boten sich die große Flachdecke und die Emporenbrüstungen an, die sich L-förmig an der Nord- und Westseite hinziehen und durch die beiden hohen Fenster der Südwand optimal beleuchtet werden.

kirche_alt04.jpgDie Wände und Emporenflächen sind leicht grau-blau getönt, mit Changierung zum Grün, Braun und Violett, ein kühler, etwas fahl wirkender Farbton, der ganz andere Stimmungswerte hervorruft als die erdigen Ockertöne im Chor. Trotz der Kalk-Kasein-Maltechnik entsteht im hohen Langhaus der Eindruck von fast künstlicher, synthetischer Farbigkeit, die bei dem Lichtwechsel sich wandelt, die steinig-schattig, auch silbrigdurchlichtet wirken kann, während im niedrigen Chor greifbare Naturfarbe aufschimmert. Der Gegensatz vom 15. Zum 20. Jh. Wird durch diese unterschiedliche Farbabstimmung besonders augenfällig. In diesen neutralen, sachlichen Grund treten im Langhaus bundfarbige Figurengruppen isoliert wie Zeichen oder Male hervor, hinterfangen jeweils von einem besonders getönten Feld. Die Decke ist wie ein überdimensionales Tafelbild mit abgesetzter Rahmung und Malfläche behandelt. Das klar durchgeführte Thema bildet die Apokalypse des Johannes, eine Abfolge von großartigen und großräumigen Visionen, die sich in einem einzigen Bild nicht erzählerisch und nicht episodenhaft darstellen läßt. Büder gibt die Apokalypse als ein abgekürztes, zusammengezogenes großes „Signogramm“, in dem die Kernpunkte der Visionen als gegensätzliche, eindringende Zeichen oder Symbole nebeneinander stehen. Sie sind um das Rechteckfeld in der Mitte gruppiert, in dem die Hand Gottes an überlangem Arm, der aus weitester Ferne eingreift und zum Lamm hinweist, Alpha und Omega (der erste und letzte Buchstabe griechischer Sprache, als Hinweis auf Allmacht, Anfang und Ende) und sieben Sterne erscheinen. Zum Chorbogen folgt das apokalyptische Lamm in einem Kreis mit 7 Augen, eine in seiner Opfergebärde stark beeindruckenden Szene, die auch durch ihre hohe künstlerische Form- und Aussagekraft die Decke durchdringt; Ockergelb vermischt sich mit grünlichen Grau; zur Orgelempore hin eröffnet sich das Gericht. Dem Rahmen zu schweben 7 verschieden gestaltete Engel; der Engel auf der Nordseite steht kraftvoll mit dem Baum des Lebens der Erde zu. Über die Fläche verstreut finden sich die 7 Siegel, die wie auf einer Parabelbahn angeordnet sind, beginnend in den Ecken am Chorbogen, endend im 7. Siegel hinter dem Mittelfeld. Auf dem Rahmen erscheinen das weiße, rote, schwarze und fahle Pferd in ausdrucksbewegter, doch vereinfachter Formgestaltung.

Auf der Rückwand neben der Orgel ist seit 1967, nachdem die alte Orgel zur Seite gerückt werden konnte, der Turm zu Babel aufgetürmt. Man erkennt das selbstbewußte bestreben der Erbauer zu außerordentlicher Leistung ebenso wie die innere, zum Zerfall neigende Schwäche.

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Die Emporenbilder, die einige Jahre nach der Apokalypse

entstanden sind (Fassungen 1955 ff), zeigen im oberen Stockwerk das Paradies als eine abgekürzte Wiedergabe von idyllischer Natur, den Schwertengel, Adam und Eva vor der Schlange, den Berg Sinai mit dem Tanz um das goldene Kalb und Moses; im unteren Stockwerk die Geburt Christi, die Erweckung des Lazarus und das Abendmahl mit Christus, Brot und Kelch. Diese meisterhaft verteilten Szenen erhielten trotz ihres geschichtlichen, biblischen Charakters eine zeitlose, heranschwebende Gestalt, durch die das Bild Zeichen und das chiffrierte Zeichen erfülltes Bild wird.

Mitarbeiter am Deckenbild war Günther Radloff, München, und ab 1955 bei der Empore und nachfolgenden Arbeiten Alfred Lorbeer.

Bedeutung.
Die Einberger Kirche, seit 1946 bekannt geworden durch die Entdeckung der spätgotischen Wandbilder, ist ein ungewöhnlicher Bau, dessen ganz eigene Prägung auf Gegensätzlichkeit beruht: ein niedriger, gotisch gewölbter, spätmittelalterlich ausgemalter Chorraum, daneben ein hoher, kastenförmiger Gemeinde- und Predigtraum und mit moderner Ausgestaltung, die diesen Raum in seiner Ganzheit erfaßt und zu etwas ganz neuen macht, das als gleichwertiges Gegengewicht neben dem mittelalterlichen Chor besteht.
Diese durch ihren Ernst und ihre Stille, meditative Farbigkeit bezwingende Ausmalung griff nach Diktatur und Weltkrieg (lt. ausgeschriebenen Thema) die Vision der Apokalypse nach Johannes auf. Ob die einzelne Formung vom Besucher bejaht wird oder nicht, der großen künstlerischen Komposition kann man sich kaum entziehen. R.Büder, ein schwermütiger, besinnlicher Künstler berichtet, daß ihn das Thema „in die Mitte der Seele“ schlug. Er schuf hier – von seinen grafischen Zyklen abgesehen – sein Hauptwerk, das auch eines der Hauptwerke süddeutscher Kirchenausmalungen unserer Zeit wurde.

Dr. Bernhard Schütz

1540 „Inzwischen hatte sich die Reformation im Coburger Land durchgesetzt. Bei der 1. Kirchen- und Schulvisitation 1529 wurde Einberg zur Pfarrkirche erhoben. Dem damaligen Zeitgeist fallen jedoch die gotischen Wandmalereien zum Opfer. Um 1540 werden sie übertüncht und die ganze Kirche mit Renaissance – Ornamentik und figürlichen Darstellungen ausgemalt. Eine Gerichtdarstellung befand sich über und zu Seiten des Triumphbogens. Von ihr ist der Höllensturz z.T. freigelegt. Im Chor wurden Reste der Renaissancemalereien bei der Freilegung der gotischen Fresken (1946) entfernt.„
1596 1596 lässt „ Johann Zehrmann, Förster (?) zu Mönchröden zwölf Bilder des Leidens Christi auf Holz malen und an der Chorempore anbringen. Sie sind lebhaft in der Farbe, unbeholfen in der Perspektive und der Zeichnung, aber lebendig erzählend. Teilweise sind die Darstellungen an Dürer-Blätter angelehnt. An den Tafeln: Abendmahl – Ölberg – Gefangennahme – befinden sich die Wappen derer von Rothenhan, Heldritt, Schaumberg, Coburg auf Einberg (?) und Brandenstein.„
1598 1598 „stiftet Eucharius von Selbitz den heute noch vorhandenen und wiederhergestellten Taufstein. Er ist aus Sandstein und bemalt. Das Taufbecken wird von einer korinthischen Säule getragen, an der zwei Putten spielen„
Prof. Dr. Breuer vermutet, dass der Taufstein schon ein halbes Jahrhundert älter und somit stilistisch ein entsprechendes Gegenstück zu dem reicheren Taufstein der Moritzkirche in Coburg ist.
17.Jahrhundert „Reiche Stiftungen an liturgischem Gerät gehen in der Frühzeit des 17. Jahrhunderts in der Pfarre Einberg ein.
1774 – 1775 1774 – 1775 wird die Kirche grundlegend erneuert; sie erhält ein Spät –Rokoko – bzw. Zopfgewand. Schiffsdecke, Kanzel, Chorempore werden verstuckt, mit Rokokoverzierungen versehen und farbig verziert.
An der Decke stehen sich in den Ecken das Rautenkranzwappen und ein Wappen mit blauem Grund, darin die verschlungenen Initialen des Herzogs Ernst Friedrich mit der Jahreszahl 1774 diagonal gegenüber. An der Chorempore entstanden den adligen Kirchenständen entsprechend, die Wappen der Familien in Stuckarbeit.
An der Nordseite das Wappen derer von Hanstein und das Wappen von Kursachsen mit Rautenkranz.
An der Ostseite das Wappen derer von Rauchhaupt aus Rothenhof und das Wappen von Schönstädt.
An der Südseite das Wappen derer von Fomann aus Waldsachsen.
Im Kirchenschiff werden an der Süd- und Nordseite jeweils eine dritte Empore errichtet, die eine offene Balustradenbrüstung im Gegensatz zu den geschlossenen Brüstungen der beiden unteren Emporen aufweisen. Emporen und Wandflächen werden im Stile des Rokoko bemalt.
1841 Der Kircheninnenraum wird von dem Tünchermeister Döbrich, Coburg renoviert. Dabei lässt der Rittergutspächter Joh. Paul Schulz in Rothenhof die Kanzel verschönern mit „Gold und guten Farben„.
1842 1842 lässt der Rittergutspächter Bauersachs von Waldsachsen den Taufstein, „welcher bei den Arbeiten im vergangenen Jahr nicht schön gemacht war mit Gold und guten Farben verschönern„
1900 Kurz nach 1900 muss man sich des Vorhandenseins der alten Fresken bewusst gewesen sein, denn Prof. Ölenheinz, Coburg hat um 1906 den Auftrag durchgeführt, einen kleinen Teil der vermuteten Fresken freizulegen.
1909 – 1910 Beim Verlegen der Treppe zur Chorempore und dem Einbau eines Fensters und einer Tür an der Chorostwand findet man Spuren alter Wandmalerei.
1910 1910 wird ein stark farbiges Glasfenster, es zeigt die Auferstehung Christi, an der Südseite im Langhaus, gleich neben der Kanzel eingebaut. Der Spender war ein Mitglied der Kirchengemeinde. Es wird 1948, bedingt durch die Umbaumaßnahmen in die Friedhofshalle versetzt und bei deren Umbau 1963 willkürlich zerstört.
1946 Nach dem Abbruch der Chorempore beginnt im Mai des Jahres der Konservator Hugo Müller, Regensburg mit der Freilegung der Fresken im Chorraum. Freilegungen im Langhaus folgen. Nach einem Gutachten der freigelegten Malereien durch Prof. Dr. Fichtner, Coburg beschließt der Kirchenvorstand die Art der Kirchenrenovierung dem Landesamt für Denkmalpflege und Dr. Fichtner zu überlassen.

Die freigelegten Malereien beschreibt Dr. Tilman Breuer, München in seiner Baugeschichte der Kirche Einberg:„ in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts muß die Kirche erneuert worden sein, denn sie wird neu geweiht und aus diesem Anlaß mit zwölf Weihkreuzen in echter Freskotechnik ausgestattet. Wenig später, um 1450, lässt ein adliger Stifter den Chor und wahrscheinlich auch Teile des Schiffes ausmalen. Der Stifter war möglicherweise der Kardinal Peter von Schaumberg (1424 –1469), der als Sippenwappen eine Schere führte. Unterhalb der Wandmalereien ist in gleicher Schicht ein Wappen – silberne, geöffnete Schere auf rotem Grund – angebracht. Peter von Schaumberg begabte 1453 die Kapelle in Rauenstein, vielleicht hat er auch Einberg begabt, das von 1378 bis 1415 im Besitz derer von Schaumberg war.
Ein gewandter Künstler führte ein großangelegtes Bildprogramm aus. Im Blickpunkt der Kirche, an der Chorostwand, thront Christus –(leider nicht erhalten) – begleitet von seinen Jüngern, die Chornord und – südwand füllen. Am besten sind die lebensgroßen Figuren an der Südwand erhalten. Einander zugewandt stehen und sitzen die Jünger von einem durch Liliengehänge angedeuteten Fenster, durch das der Sternenhimmel zu sehen ist. Mit leuchtenden Farbtönen und einer flüssigen, der Körperstruktur folgenden, wenn auch sparsamen Faltengebung sind die Jünger dargestellt. Der Geist der Malerei ist durchaus gotisch: In der Gemessenheit ihrer Gesten, in ihrer Größe sind die Gestalten über alles irdische erhaben. Sie stehen auf einem grauen Streifen, unter diesem befindet sich ein Holzgitterornament mit der üblichen Behangmalerei. Ein Schriftband zwischen dem grauen Streifen und dem Holzgitterornament lässt sich leider nicht mehr entziffern.
Einige Jahrzehnte später, gegen Ende des 15. Jahrhunderts, musste anscheinend ein neues Gewölbeeingezogen werden. Das alte hatte entweder bedenkliche Bauschäden gezeigt oder war gänzlich eingestürzt. Von einem geschickten Meister wird dieses neue Gewölbe mit den Evangelisten – Symbolen bemalt. Dieser Meister unterscheidet sich von dem Jüngermeister durch größere Gewandtheit in der Zeichnung.„ Prof. Dr. Fichtner nannte im Zusammenhang mit der Freilegung der Malerei den Namen „Pleydenwurff„. Diese Malerfamilie war seit der Mitte des 15. Jahrhunderts in Bamberg tätig.
„Der Schlussstein, der in diesem Gewölbe verwendet wird, ist möglicherweise älterer Herkunft; vielleicht stammt er noch von dem romanischen Bau. Der auf ihm dargestellte Christuskopf ist weitgehend stilisiert. Es ist zu beachten, dass die offenbar gotische Bemalung – besonders am Bart des Kopfes – nicht den Skulpturformen folgt. Der Schlussstein kann als das bedeutendste Kunstwerk der Kirche angesprochen werden.
Die malerische Ausstattung des Schiffes wird im folgenden 16. Jahrhundert fortgesetzt. An der Südwand entstehen Legendenbilder. Welche Legende zugrunde liegt, ist noch nicht festzustellen gewesen. Diese Bilder müssen vor der Einführung der Reformation im Coburger Land entstanden sein. – Nord- , West- und Südwand werden mit einem Pflanzenornament überzogen.„

1947 1947 werden die an der Brüstung der Chorempore angebrachten und beim Abriss wiederentdeckten Bilder von dem Graphiker Reinhold Krämer, Mönchröden, restauriert und an den drei Seiten der Brüstung der unteren Empore im Kirchenschiff angebracht.
Am Bußtag wird das Ehrenmal an der Chorostseite eingeweiht. Über den vier Sandsteintafeln mit den Namen der Toten des letzten Krieges steht zu lesen: „ Ich lebe und ihr sollt auch leben.„ Ein Christuskopf des Bildhauers Meusel, Coburg über dem Schriftband krönt die Gedenkstätte. Die Schriftgestaltung lag in den Händen des Graphikers R. Krämer, Mönchröden.
Der Taufstein wird durch Konservator Hugo Müller, Regensburg, von allen späteren Farbschichten befreit und restauriert. Er erhält damit sein ursprüngliches Aussehen zurück.
1948 Mit der Aufstellung des Altars 1946 (Mainsandstein mit Deckplatte aus geschliffenem Muschelkalk) und eines großen Holzkruzifixes von Wittmann, Coburg, ist der Chor wieder zum Mittelpunkt der Kirche, zur würdigen Stätte der Anbetung geworden.
1951 Da durch die Renovierung die hohe historische und kunstgeschichtliche Bedeutung der Einberger Kirche offenbar geworden war, nimmt sich das Landesamt für Denkmalpflege und das Kultusministerium der weiteren Ausgestaltung durch großzügige Stiftung an. Der Gestaltung der Decke liegt ein Gedanke Pfarrer Staudes zugrunde, der damit die ungünstigen Proportionen des Langhauses durch eine Bemalung der Decke optisch mildern wollte. Unter einer Reihe von Themen die Pfarrer Staude vorgeschlagen hatte, bestimmt die Jury als Thema die Offenbarung Johannis. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben. Die Jury trat 1951 unter Vorsitz des Kultusministers Dr. Schwalber zusammen. Als Beisitzer fungierten Ministerialdirigent Dr. Fruth, Professor Karl Casper, Prof. Henselmann und Prof. Wackerle von der Akademie der Bildenden Künste, München. Prof. Vorhoelzer von der Technischen Hochschule München. Prof. Schmidt von der Nürnberger Akademie, Architekt Dr. Segy, Nürnberg, Prof. Großmann vom Landesverband der Bildenden Künstler, Prof. Schmuderer als Sondergutachter und Konservator Maurer-Franken vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München. Der Entscheid fiel auf einen Entwurf des Münchner Kunstmalers Rudolf Büder.
1952 Rudolf Büder führt die Arbeit aus mit Hilfe eines Mitarbeiters, des Malers Günther Radloff in den Sommer- und Herbstmonaten vom Juli bis November 1952.
1953 1953 die Deckenmalerei wird in der Kirchengemeinde überwiegend mit Zurückhaltung bis offener Ablehnung aufgenommen, der Kirchenvorstand begrüßt es deshalb, dass die restliche Ausgestaltung von der Genehmigung des Landeskirchenrates abhängig ist, der in die Entscheidung für die Deckenmalerei nicht einbezogen war.
Dort hatte man schon entschieden. Beeindruckt von der Malerei Büders an der Decke beauftragt das Landeskirchenamt Büder mit der Bemalung der beiden Emporenbrüstungen und finanziert diese.
1953 – 1956 Büder, unter Mitarbeit von Alfred Lorber, der auch gesamtraumverbindliche Arbeiten an den Wänden, Emporendecken und Stützen ausführt, bringt die seit 1953 geschaffenen Bilder an den Emporenbrüstungen an.
1954 Seit März dieses Jahres ziert eine vom Bayerischen Kultusministerium geschenkte Altargruppe, den Gekreuzigten mit Maria und Johannes darstellend, ein Werk des Bildhauers Wissmann aus Ottobrunn den Altar.
1957 Der Maler A. Lorber nimmt Bildänderungen an der Westseite der Decke vor und bemalt die Westwand im Bereich der oberen Empore nach einem Entwurf von R. Büder. (Motiv: Turmbau zu Babel). Die Arbeiten waren durch den Einbau einer neuen Orgel, jetzt nicht mehr in der Mitte, sondern nach links an die Südwand gerückt, erforderlich geworden.
1958 Die beiden Fenster der Südwand erhalten im Mittelteil ein Glasbild nach den Entwürfen von A. Lorber. Das linke Bild zeigt einen Hahn als Zeichen der Wachsamkeit gegenüber der Verleugnung und dem Abfall vom Christen – Glauben, das rechte Bild zeigt drei Fische, das Sinnzeichen für die in der Taufgnade lebenden Menschen.
1979 Der Kirchenvorstand beschließt einstimmig die Anschaffung eines beweglichen Altartisches. Die bisherige Kreuzigungsgruppe des abgerissenen Altares wird im Vorraum links neben der Eingangstür zum Langhaus angebracht. Der neue Altartisch ist ein Werk des Künstlers Hofmann, Wieling.
1997 An Pfingsten dieses Jahres wird ein Kreuz des Künstlers Hofmann, Wieling im Altarraum aufgestellt und in Dienst gestellt.
1998 Bei den Sicherungsmaßnahmen am gesamten Mauerwerk kommt es zu Putzschäden an den Wänden und starker Staubentwicklung im Kirchenschiff. Die dadurch notwendige Reinigung der Deckenmalerei erweist sich als problemlos, denn die Kalk- Kaseinmalerei erweist sich von einer wahrhaft meisterlichen Qualität.
Die gesamten Wandflächen, Emporendecken und Stützen werden vollständig renoviert, wobei die ehemalige farbige Lebendigkeit der Wandbehandlung nicht mehr erreicht wird.
1960 – 2000 Immer wieder wird die Ausstattung der Kirche durch die Stiftung vor allem von Konfirmanden und besonders Jubelkonfirmandenjahrgängen bereichert.
So bekommt St. Marien Abendmahlskelche 1960 durch die Silbernen Konfirmanden, 1979 durch alle Jubelkonfirmanden und ebenso 2000 Kelche und Patene durch Konfirmanden und alle Jubelkonfirmanden gestiftet.
1990 stiften die Goldenen Konfirmanden eine neue Altarbibel.
Ebenso werden Gaben für einen Osterleuchter gesammelt und in der Osternacht in Dienst gestellt.
2000 wird ein Weltkugelleuchter durch Fa. Heusinger, Kipfendorf gestaltet und der Gemeinde übergeben.