Baugeschichte

Der Ursprung der Kirche liegt ebenso wie die Gründungsgeschichte der Kirche völlig im Dunkeln. Wahrscheinlich gehörte zu dem burgartigen Gut auf dem Glockenberg von Anfang an eine Kapelle.
Um 1200 wurde eine steinerne Kirche zu Ehren der Muttergottes als Tochterkirche von Fechheim gebaut; sie steckt als Kern in dem heutigen Bau. Erhalten blieb ein vorromanischer Schlußstein mit Christi Bild, der heute im Chorgewölbe erscheint. Diese „Kapelle St.Mariens“, wie sie in den Urkunden der folgenden Zeiten genannt wird, wurde von Fechheim aus durch einen Kaplan betreut.
Kurz nach 1400 wurde die Kirche stark beschädigt, wahrscheinlich durch einen Brand. Bei dem Wiederaufbau zog man das gotische Chorgewölbe ein und bemalte die Wände mit 12 Weihe-(Apostel)kreuzen.

In der 2.Hälfte des 15.Jh. wurde der Chorraum völlig ausgemalt. 1596 baute man während der Amtszeit von Nikolaus Willius, einen zur evangelischen Kirche übergetretenen Mönch, drei Emporen ein: je eine an den Längsseiten des Schiffes und eine weitere im Chorraum. An den Emporenbrüstungen wurden 12 Bilder auf Holz mit der Passion Christi angebracht.

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1598 stiftete Eucharius von Selbitz auf Waldsachsen den Rennaissance-Taufstein.
Nach dem Ende des 30jährigen Krieges faßte man einen Neubau der stark mitgenommenen Kirche ins Auge, doch reichte das gespendete Geld um 1660 nur für kleinere Reparaturen. Pfarrer Johann Friedrich Gruner, der spätere Superintendent in Neustadt und dann Archidiakon in Coburg, ließ 1688 das Schiff um etwa ein Drittel erhöhen und eine weitere Empore einbauen. Als Zugang zu den „Borlauben“ errichtete man an der Außenwand der Kirche in der Mitte der Ostwand und an der Südwestecke Treppenhäuser.
1727 war der Dachreiter so baufällig, daß er „beim Läuten über ½ Elle hin- und herwackelte“. Wieder plante man einen völligen Neubau, doch reichte das Geld abermals nur für eine Reparatur.
1771 wurden die Fenster vergrößert und eine dritte, oberste Empore eingezogen. In diesem Zustand blieb die Kirche etwa 180 Jahre lang.
Nach dem 2. Weltkrieg, seit 1946, erhielt der Bau bei einer grundlegenden Restaurierung unter Leitung von Baudirektor Claaßen in Zusammenarbeit mit dem Bayer. Denkmalamt seine heutige Gestalt. Im Chor konnten die gotischen Fresken freigelegt werden; die Emporen wurden verändert und die Kanzel, die jahrhundertelang im Chorbogen gehangen hatte von dort entfernt und an die Chorbogenwand, um vier Stufen erhöht aufgemauert.
Eine ganz eigene, neue Prägung erhielt die Kirche durch die künstlerische Ausgestaltung des Münchner Malers Rudolf Büder. 1952 entstand das Deckenbild, 1955 die Emporenbilder. Georg Wismeier schuf die Kreuzigungsgruppe auf dem neuen Altar.

1162
In einem Rechtsstreit zwischen Kloster Banz und den Grafen Herman v. Wolveswac – Wohlsbach – wird der Ort Einberg – Iwenberg – erstmals erwähnt.
um 1120 entsteht die Kapelle St. Marien als Tochterkirche von Fechheim
1400 – 1450 Während dieser Zeit wird die Kirche wahrscheinlich erneuert, die Weihekreuze aus dieser Zeit deuten darauf hin.
Ende des 15. Jahrhunderts wird im Chorraum eine neue Decke eingezogen. Ob die alte Decke eingestürzt war oder nur erhebliche Bauschäden zeigte, ist nicht bekannt.
1584 1584 wird eine Empore im Chorraum eingezogen, die den adeligen Ständen im Kirchspiel vorbehalten bleibt.
1590 – 1594 Unter Pfarrer Nikolaus Will wird eine grundsätzliche Erneuerung der Kirche und Ausstattung mit neuem Inventar eingeleitet. An der Kirchennordwand werden zudem im Anschluß an die Sakristei Back- und Badestube angebaut.
1596 Drei neue Borlauben – Emporen – werden in diesem Jahr eingebaut.
1610 wird hinten an der Kirche – Ostwand ? – eine neue Giebelwand gebaut.
1611 wird der Kirchenfußboden mit neuen Backsteinen belegt, die Junker v. Bach dazuverehrt hat.
* 1613 wird von den 200 Gulden des Gotteskastenaufkommens viel auf die Verbesserung des Turmes verwendet, weil dieser sehr stark hin- und herschwankend war.
1618 – 1648 Durch die Not des Dreißigjährigen Krieges kommt jede Bautätigkeit zum Stillstand.
1653 wird das Backhaus wegen Feuergefahr abgerissen und ein neues erbaut.
* 1674 folgen weitere Erneuerungen an Turm und Kirchgiebel.
1688 wird die schon lange geplante Erhöhung des Gotteshauses durchgeführt und findet ihren Abschluß 1691 mit der Aufstellung einer neuen Orgel. Um zu den eingebauten Emporen gelangen zu können, wird an der Südwestecke einTreppenhausturm errichtet. Die Erhöhung des Kirchenschiffes um etwa ein Drittel zu seiner heutigen Höhe wird in doppeltem Fachwerk ausgeführt, welches innen verputzt, außen verbrettert und mit Schiefer beschlagen wird.
1727 setzt sich das Herzogliche Konsistorium wegen des „wandelbaren„ Kirchturms für eine sehr dringende Turmerneuerung ein.
* 1729 Der ehemals an der Südwand befindliche Sandstein mit der Jahreszahl 1729 weist wohl auf die Erneuerung des Kirchturms und einer Reparatur des Kreuzgewölbesim Chor hin.
1771 – 1774/75 Ein weiteres Mal wird durch eine vorgesetzte Behörde die Pfarrgemeinde aufgefordert, die für die Eingepfarrten viel zu enge und in einem schlechten Zustand befindliche Kirche zu erneuern. Dabei wird auf die günstige finanzielle Situation der Kirchgemeinde hingewiesen. Ab 1774 wird die Kirche innen grundlegend erneuert und erhält ein Gewand im Stile des späten Rokoko. Schiffsdecke, Chorempore und Kanzel werden mit Stuckversehen und farbig verziert. Im Kirchenschiff wird an der Süd- und Nordseite jeweils eine dritte Empore errichtet, die eine offene Balustradenbrüstung im Gegensatz zu den geschlossenen Brüstungen der beiden unteren Emporen aufweist.
1841 wird der Kircheninnenraum renoviert, dabei läßt der Rittergutspächter Joh. Paul Schulz in Rothenhof die Kanzel verschönern mit Gold und guten Farben.
1867 An der Westseite wird eine neue Giebelwand eingezogen.
1869 wird eine seit zwei Jahren beabsichtigte Reparatur an dem sehr defekten Turm vorgenommen. Glockensäule und Glockenstuhl, Schallöcher und Bretterverschalung des Turmes werden ausgebessert bzw. erneuert. Neue Jalousienläden werden angebracht. Bei dieser Turmerneuerung ist anzunehmen, dass er seine sechseckige Form erhält, bisher war er von viereckiger Gestalt.
1879 In diesem Jahr werden Ausbesserungs- und Anstricharbeiten im Innern und an derAußenseite der Kirche durchgeführt. Dabei werden im Chorraum mannigfache Veränderungen hinsichtlich der Stände durchgeführt und dabei viel Platz gewonnen. An der Nordseite außen wird die „Festung„ – ein alter baufälliger Anbau – abgerissen.
* 1891

bei der Anbringung einer Blitzschutzanlage am Kirchturm wird das bisher über dem Kirchturmknopf angebrachte Kreuz durch einen Wetterhahn ersetzt.

1900

kirche_1905.jpg In einer Kirchenvorstandssitzung unter Pfarrer F. Sorge, am 6. Juli besichtigt der Kirchenvorstand eingehend die Kirche und beschließt: „Dieselbe soll vor allem außen ein besseres Aussehen erhalten.„ Der Maurermeister Stang aus Mönchröden wird beauftragt eine Skizze nebst Kostenvoranschlag anzufertigen.

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1909-1910

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Der Treppenturm an der Südwestecke des Langhauses wird abgebrochen, der Aufgang zur ersten Empore wird durch eine überdachte Treppe am Westgiebel erstellt.
Ein zweites, an der Ostwand des Chores stehendes Treppenhaus, wird ebenfalls entfernt, der Aufgang zur Chorempore nach innen in den Chorraum verlegt.
In der Mitte der Chorostwand werden übereinander Tür und Fenster angebracht.
An der nördlichen Außenwand werden das alte Back – und Badhaus mit der darüber liegenden Streu- und Holzkammer bis zum Kellereingang abgerissen. Das Dach der Sakristei wird niedriger gesetzt.
Der Außenputz an der Kirche wird erneuert, ausgebessert und gestrichen.

1939 „Eine unvergessliche Depression„ erfasst R. Staude bei seiner Amtsübernahme über den baulichen Zustand der Kirche.
1940 Zum ersten mal wird unter Pfarrer R. Staude in einer Kirchenvorstandssitzung im März 1940 über „Maßnahmen zur Kirchenerneuerung„ gesprochen. Das Landesamt für Denkmalpflege wird um ein Gutachten ersucht. Der Krieg verhindert den Beginn der Erneuerung.
1945 Nach dem Ende des Krieges wird im Innern der Kirche mit den Erneuerungen und Umbauten begonnen. Dabei ist es ein Anliegen von Pfarrer R. Staude mit diesen Arbeiten die herrschende Arbeitslosigkeit im Ort, zumindest für einige Bürger, lindern zu helfen.
Für die Finanzierung der Kirchenerneuerung soll ein bebildertes Heft herausgegeben werden, das über die Kirchenerneuerung berichtet.
1946 Im Chorraum wird die Empore abgebrochen, die Tür und das Fenster in der Chorostwand werden zugemauert, der Fußboden mit Sandsteinplatten belegt. Im Kirchenschiff wird die dritte Empore an der Süd – und Nordwand entfernt. An der Westwand werden zwei, an der Südwand ein Fenster zugemauert. Das Kirchenschiff enthält einen neuen Anstrich, von den freigelegten Malereien wird das schöne spätbarocke Ornamentband über dem Triumphbogen und Teile der Malerei aus der Zeit nach 1500 und nach 1600 belassen.
1947 wird mit der Erneuerung und vollständigen Umgestaltung des Außenmauerwerkes begonnen.
Den Arbeiten war eine über Monate dauernde Diskussion im Kirchenvorstand, im Beisein von Architekt Claasen, Coburg und Herrn Müller – Berton vom Landesamt für Denkmalpflege vorausgegangen. Überlegungen einen Turm an der Südseite zu bauen, der die ständigen Probleme mit dem Dachreiter und den Auswirkungen der Schwingungen beim Läuten auf Holzkonstruktion und Mauerwerk lösen könnte, wurden aus finanziellen Gründen nicht weitergeführt. Hätte der Turmanbau im Untergeschoss doch zudem als Vorhalle und Windfang gedient. Im August dieses Jahres wird auch der alternative Vorschlag, den Haupteingang von der Südseite an die Westseite zu verlegen mit 8:2 Stimmen vom Kirchenvorstand abgelehnt.
Die Arbeiten beginnen am Chor. Süd- und Ostseite werden vom Verputz befreit, das Quadermauerwerk im Grundgeschoss und das Bruchsteinmauerwerk im Obergeschoss freigelegt und ausgebessert.
An der Ostwand entsteht das Ehrenmal für die Gefallenen des Krieges von 1939 – 1945 . (1960 wird es um eine fünfte Tafel ergänzt und 1964 kommen die Tafeln vom alten Ehrenmal auf dem Friedhof dazu.)
Der Westgiebel wird 1947 erneuert und mit Sandsteinquadern aufgemauert. Das Fachwerk im oberen Bereich aus dem Jahre 1688 wird entfernt. Dabei wird die Bedachung der Außentreppe abgerissen. Ein Eisengeländer, dem nunmehr schlichten Charakter der Kirche entsprechend, wird angebracht. 1948 kommen die Arbeiten an der Südwand durch die Währungsreform bedingt kurzfristig ins Stocken.
1952 kirche_1952.jpgwird die Ostwand des Langhauses über dem Triumphbogen erneuert.
1953 Der Kirchturm wird repariert, die Stange mit dem Turmknopf hatte sich seitlich geneigt und drohte herunterzustürzen. Neue Glockenstühle werden eingebaut. Kugel und Hahn werden vergoldet. Das Kirchendach wird ausgebessert. Im Kircheninnern wir die Barockkanzel entfernt und an ihre Stelle eine neue aus Sandstein, vier Stufen hoch errichtet.
1956 Eine elektrische Heizungsanlage wird durch die Firma Wohlleben, Einberg eingebaut; sie wird überwiegend durch Spenden der Gemeindeglieder finanziert.
1958 wird ein elektrisches Läutwerk installiert. Die Zeit der „Läutjungen„ ist damit beendet.
1959 Die Sakristei wird renoviert und ausgebaut, das Dach dabei erhöht und Einbauschränke nehmen jetzt die wertvollen Kirchbücher auf. Die Arbeiten werden durch eine Spende der Fa. Goebel, Oeslau ermöglicht
1961 werden durch Erneuerung der Langhausnordwand und der Chornordwand durch die Firma Stang, Mönchröden, die Außenarbeiten abgeschlossen. Dabei werden die vorhandenen Fenster des Langhauses beseitigt, beide Längsseiten erhalten je zwei etwa fünf Meter hohe und etwa einen Meter breite Rundbogenfenster. Im Langhaus innen werden 1950 die beiden Südemporen abgerissen.
1963-1964 Das Gestühl der unteren Empore wird erneuert und mit Heizkörpern versehen. Das Kirchendach wird neu gedeckt, der Dachstuhl wird gründlich befestigt um eine überstarke Belastung auf die Außenmauern zu verhindern.
1965 Eine notwendige Überarbeitung des Westgiebels erfolgt.
1967 Eine neue Orgel wird durch die Fa. Ott, Göttingen eingebaut. Sie findet ihren Platz auf der oberen Empore. Die alte Orgel des Neustadter Orgelbaumeisters Hoffmann aus dem 18. Jahrhundert wird abgerissen.
1969 Die Kirchturmspitze muss neu befestigt werden.
1970-1980 Nach monatelangen Gesprächen mit dem Landeskirchenamt und dem Landesamt für Denkmalpflege wird nach einem Entworf von Architektin Frau Schulwitz, Coburg der Anbau an der Westseite der Kirche erstellt. Er verbindet Kirchenschiff und Emporen, dient als Kirchenvorraum und Windfang. Im Chorraum wird eine neue Beleuchtung installiert. Der Altar aus dem Jahre 1946 wird entfernt und durch einen beweglichen Altartisch des Künstlers Hofmann, Wieling, ersetzt. Die Kreuzigungsgruppe des abgerissenen Altars wird im neuen Kirchenvorraum angebracht.
1992-1993 Die Außenwände an allen vier Seiten werden ausgebessert und neu verfugt. Schadhafte Ziegel in Dach und Turm werden ersetzt.
1996 die Heizung wird mit einer Strom sparenden Steuerung versehen.. Auf der zweiten Empore werden neue Heizkörper installiert.
1998 Sicherungsmaßnahmen am Mauerwerk des gesamten Kirchengebäudes werden durch Einbau eines Ringankers vorgenommen. Die Wand des Triumphbogens wird erneuert und zum Dachboden hin isoliert. Dabei treten im Langhaus innen unerwartete Putzschäden und starke Staubentwicklung auf. Diese machen eine vollständige Reinigung der Deckenmalerei und der Emporenbilder nötig, die Wandflächen, Emporendecken und Stützen werden vollständig renoviert. Der Dachstuhl wird saniert.
Bedingt durch die Einbringung vier neuer Glocken wird ein neuer Glockenstuhl gebaut, die Dachreiterkonstruktion entkernt und neu gesichert werden. Die Läuteanlage wird erneuert.
1960 – 2000 Immer wieder wird die Ausstattung der Kirche durch Stiftungen, vor allem von Konfirmanden- und besonders Jubelkonfirmandenjahr-gängen, bereichert.
So bekommt St. Marien Abendmahlskelche 1960 durch die Silbernen Konfirmanden, 1979 durch alle Jubelkonfirmanden, und ebenso 2000 Kelch und Patene durch Konfirmanden und alle Jubelkonfirmanden gestiftet.
1990 stiften die Goldenen Konfirmanden eine neue Altarbibel.
Ebenso werden Gaben für einen Osterleuchter gesammelt und in der Osternacht in Dienst gestellt.
2000 wird ein Weltkugelleuchter durch Frank Heusinger, Kipfendorf gestaltet und der Gemeinde übergeben.